PNP
02.08.2018
30 Grad – doch die Alten lassen nicht aus
Am Mittwoch beim Pichelsteinerfest: Rund 850 Seniorinnen und Senioren trotzen
den tropischen Temperaturen
Regen.
"I bin 71, aber i hob mi guad g’hoitn. Mogst an Ausweis segn",
schmunzelt ein rüstiger Rentner in Lederhose und Trachtenhemd, der
jetzt an der Reihe ist bei der Ausgabe der Getränke- und Essensmarkerl
beim Seniorentag am Pichelsteinerfest-Mittwoch. "Na, des brauchts ned,
i kenn di ja", antwortet Helmuth Pfeffer. Der ist bei der Markenausgabe
vom Stellvertreter- auf den Chefstuhl gewechselt, ist Nachfolger von Kurt
Fiederling, der 25 Jahre lang diese Aufgabe gewissenhaft erledigt hatte.
Und neben Pfeffer hat Willy Schicker als neuer zweiter Mann Platz genommen.
Pfeffer und Schicker haben einiges zu tun, kurz vor 12 Uhr hat sich eine
längere Warteschlange vor dem Eingang zur Festhalle gebildet. Doch
die Markerl sind schnell verteilt, ein paar Meter weiter gibt es noch eine
Tafel Schokolade, gespendet von der Kirche, verbunden mit einem Händedruck,
einem Schulterklopfen oder einer herzlichen Umarmung von Stadtpfarrer Prälat
Ludwig Limbrunner und Bürgermeisterin Ilse Oswald. Manchmal entwickelt
sich auch ein kleiner Ratsch – vor allem, wenn die Rathauschefin Komplimente
wie "Mei, is des a scheens Kleidl" verteilt.
Den Alten scheint die Hitze offenbar nichts auszumachen. Wie in den vergangenen
sechs, sieben Jahren sind auch heuer rund 850 Frauen und Männer gekommen
zum Seniorentag, seit 1971 ein fester Bestandteil im Programm des Pichelsteinerfestes.
Auf der Bühne spielt die Hirmonblosn aus Bischofsmais schneidig und
fleißig auf, mit gepflegter Blasmusik ohne Verstärker.
"Des geht ja ganz schnej, de Kellnerinnen und Kellner sand auf Zack",
lobt ein älterer Herr mit Strohhut die Verpflegung mit Bier, Radler,
Giggerl und Würstl. Dass der Mittagsansturm durch die Schänke
und die zwei Festküchen bestens bewältigt wird, freut auch Walter
Fritz, den Präsidenten des Pichelsteiner-Festkomitees, der mit Stadtpfarrer
Limbrunner und Bürgermeisterin Oswald noch ein paar Grußworte
an die Besucher richtet.
Zur Seniorenbewirtung erläutert Fritz, dass die über 70 Jahre
alten Bürger der Stadt Regen nicht angeschrieben werden und in der
Regel nur persönlich die Getränke- und Essensmarken erhalten.
Die Kosten teilen sich Pichelsteiner, Stadt und Brauerei Falter. Nicht vergessen
werden die nicht mehr mobilen Bewohner des Altenheims St Elisabeth, rund
120 weitere Senioren sind dort am Mittwoch ebenfalls mit Speis und Trank
versorgt worden. |
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PNP
01.08.2018
Schwadscanner und fahrerlose Traktoren
Innovationen und Digitalisierung in der Landtechnik: Dr. Markus Baldinger
erläutert Neuerungen
Regen.
Ein Traktor, der ohne Fahrer über Felder und Wiesen tuckert und alle
anfallenden Arbeiten erledigt, ist in der Landwirtschaft keine Utopie mehr.
Was in der Landtechnik alles geplant, getestet und bereits im Einsatz ist,
bekamen die Besucher einer traditionellen Veranstaltung des Pichelsteinerfestes,
dem "Tag der Land- und Forstwirtschaft", am Dienstagnachmittag
im Falter-Festsaal zu hören und zu sehen. Dr. Markus Baldinger, beim
österreichischen Agrarmaschinenhersteller Pöttinger für Forschung,
Entwicklung und Digitalisierung verantwortlich, informierte über Innovationen
in der Landtechnik. Der Referent zeigte auf, dass zumindest mit kleineren
Maschinen und Geräten auch im Bayerischen Wald effizienter gearbeitet
werden kann.
"Unsere Geräte sollen herausragende Arbeitsergebnisse liefern",
brachte Dr. Baldinger das Firmencredo auf einen kurzen Nenner. Pöttinger,
1871 gegründet, betreibt drei Werke am Firmensitz in Grieskirchen/Oberösterreich
sowie in Bernburg/Sachsen und Vodnany/Tschechien, hat rund 1700 Mitarbeiter,
und vertreibt seine 348 Produktmodelle weltweit.
Der Entwicklungschef
erläuterte eingangs die Firmen-Renner: Mähwerke mit perfekter
Bodenanpassung, Schwadkreisel mit wenig Schmutzeinzug, Ladewägen,
in denen während der Fahrt die Messer geschliffen werden können,
oder Rundballenpressen, bei denen das Futter über einen Rotor in
die Balkenkammer gelangt.
Auf die Digitalisierung eingehend, widmete sich Dr. Baldinger zuerst dem
Fahrerassistenzsystem: "Durch einen Schwad-scanner gibt der Ladewagen
dem Traktor die Geschwindigkeit und Lenkung vor, der Fahrer braucht nicht
mehr Gas geben und nicht mehr steuern", erklärte der Referent.
Dann war eine Sämaschine mit Kamera-gesteuerter Saatbettbereitung
an der Reihe, wobei sich das Gerät alle Funktionen selbst einstellt.
Ebenfalls aufmerksame Zuhörer fand Dr. Baldinger, als er ein mit
einem Sensorbalken ausgerüstetes Mähwerk in Wort und Bild präsentierte:
Wenn ein Tier im Gras liegt, wird das Mähwerk automatisch angehoben.
Die Maschine werde voraussichtlich nächstes Jahr auf den Markt kommen.
Gleiches gelte für den Datenaustausch über eine offene Plattform,
mit der alle Hersteller vernetzt sind.
Zu führerlos arbeitenden Traktoren sagte der Pöttinger-Entwicklungschef,
dass sich sowohl teilautonome Varianten – ein führerloses Gefährt
folgt einem mit Fahrer – als auch voll autonome Lösungen in
aussichtsreichen Testphasen befinden würden. Zum Schluss streifte
Dr. Markus Baldinger weitere Neuerungen wie Trackingtechnik für Kleinmaschinen,
Mini-Roboter, die in Schwärmen die Aussaat übernehmen, den Feldroboter
der Landtechnik 5.0, oder eine Vernetzung der Landmaschinen mit anderen
Verkehrsteilnehmern, was Unfälle verhindern könne.
Roland Graf, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, zeigte sich
angetan von den Neuerungen, gab aber zu bedenken, dass die Landtechnik
bezahlbar bleiben müsse. Vor dem Festvortrag hatte Graf eine Laudatio
gehalten auf Staatsminister a.D. Helmut Brunner, bei dem sich das Amt
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie alle bäuerlichen
Vereinigungen mit Geschenken
Dank an einen Minister mit Herz und Verstand
und einem Vergelt’s Gott für seinen Einsatz bedankten. "Der
bayerische Weg in der Landwirtschaft kommt von dir", betonte Graf.
Helmut Brunner sei ein Minister mit Zielstrebigkeit und großem Sachwissen
gewesen, der mit Herz und Verstand auf die Menschen zugehen und ihnen
zuhören konnte. "Er hat jedem geholfen und sich nicht über
den Tisch ziehen lassen. Helmut Brunner war ein Segen für die Landwirtschaft
und den Bayerischen Wald", schloss der BBV-Kreisobmann.
Brunner versicherte, dass es ihm ein Hauptanliegen gewesen sei, allen
bäuerlichen Betrieben Zukunftsperspektiven zu ermöglichen. Der
ehemalige Staatsminister verwies einmal mehr auf die kulturelle und wirtschaftliche
Bedeutung des Bauernstandes. Brunner sicherte den Landwirten zu, dass
er auch künftig mit Rat und Tat zur Stelle sei.
Zu Beginn hatte Christian Loibl, Leiter des Landwirtschaftsamtes, neben
den Besuchern auch zahlreiche Ehrengäste – Geistlichkeit, Politiker,
darunter auch Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger, Vertreter von bäuerlichen
Institutionen, Firmen und Banken – begrüßt. Er dankte
den Co-Organisatoren von Bauernverband und Pichelsteiner-Festkomitee für
die Unterstützung. Vor dem Festvortrag waren noch Regens Bürgermeisterin
Ilse Oswald, Landrätin Rita Röhrl und MdB Alois Rainer zu Wort
gekommen. Letzterer ging auf die aktuellen Probleme durch die lange Trockenheit
ein und versicherte, dass er sich auf Bundesebene für Soforthilfen
für die Landwirtschaft einsetzen werde.

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PNP
01.08.2018
Glücksmomente für Kinder und Rathaus-Chefs
Regen.
Haribo-Gummibärchen kann man sich auch einfach im Supermarkt kaufen.
Aber es ist halt ganz was anderes, wenn solche Süßigkeiten auf
dem Pichelsteiner-Festplatz quasi vom Himmel herunterprasseln. Im traditionellen
Bonbonregen am Fest-Dienstag ist Reaktionsschnelligkeit und etwas Ellenbogen
gefragt. Und die so erkämpften Haribo-Tütchen sind dann alles
andere als gewöhnlich.
Ebenso Tradition hat mittlerweile glühende Hitze am Kindernachmittag.
Angesichts der gespannt wartenden Schar aus Kindern und Junggebliebenen
war die Truppe um Christa Limböck von den Pichelsteinern und Thomas
Berthauer von der Feuerwehr Regen froh, als endlich Platzmeister Alois Kreuzer
mit seiner wertvollen Fracht eintraf: Einem Dutzend Tönnchen voller
Süßigkeiten. Süßigkeiten, die angesichts der großen
Fallhöhe sinnvollerweise anders als Bonbons unzerbrechlich waren.
Christa Limböck
ließ sich zusammen mit Feuerwehrler Michael Mühlehner im Korb
der Feuerwehr-Drehleiter von Franz Triendl jun. in die Höhe fahren.Und
dann verteilten die beiden die begehrte Ware mit vollen Händen über
die wartende Menge.
Über einen anderen köstlichen Stoff freuten sich die Bürgermeister
aus dem ganzen Landkreis, die am Abend zuvor dem Pichelsteinerfest beim
Treffen der Städte- und Gemeindeabordnungen die Ehre erwiesen hatten.
Bürgermeisterin Ilse Oswald versammelte sie in der Festhalle um sich,
um mit ihren Amtskolleginnen und -kollegen mit einer Maß Falter-Festbier
anzustoßen. 
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PNP
31.07.2018
Söder bricht Lanze für ländlichen Raum
Bayerischer Ministerpräsident spricht beim Pichelsteinerfest –
Konzepte und Förderprogramme erläutert
Regen.
1986 war der damalige bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß
gefeierter Ehrengast und Redner beim Pichelsteinerfest in Regen. 32 Jahre
später hat nun wieder ein Landesvater der Traditionsveranstaltung die
Ehre erwiesen. Dr. Markus Söder befasste sich in seiner Rede zum "Tag
der Wirtschaft" am Montagvormittag im Festsaal der Brauerei Falter
mit der Zukunft des ländlichen Raumes. Der 51-jährige CSU-Ministerpräsident
kündigte an, er wolle mit mehreren Initiativen und Förderprogrammen
dazu beitragen, dass sich ländlicher Raum und Ballungszentren möglichst
schnell auf Augenhöhe begegnen können.
Der Ministerpräsident war pünktlich, genau um 9.33 Uhr bog die
schwarze Limousine auf den Falter-Festplatz ein. Nach der Begrüßung
durch die hiesigen Mandatsträger geleitete die Neue Stadtkapelle Regen
den Ehrengast mit "Mein Heimatland" die Treppen hinauf zum Falter-Festsaal.
Pichelsteiner-Präsident Walter Fritz freute sich über ein volles
Haus, einige Besucher hatten keinen Sitzplatz mehr ergattert.
Tradition und Innovationunter
einen Hut bringen
Auf der Bühne musste Dr. Markus Söder zunächst zwei Damen
den Vortritt lassen. Bürgermeisterin Ilse Oswald bedankte sich beim
Ministerpräsidenten für die finanzielle Unterstützung von
Baumaßnahmen der Stadt Regen. Die Rathauschefin erwähnte vor
allem die Stabilisierungshilfen mit einem bisherigen Förderbetrag
von 9,7 Millionen Euro. Landrätin Rita Röhrl hieß den
Ministerpräsidenten im "sichersten Landkreis" willkommen.
Sie sorgte für Heiterkeit, als sie erzählte, dass sie sich bei
einem Treffen mit Söder als die "kleine Rote aus dem Landkreis
Regen" vorgestellt habe, worauf dieser mit "Nobody is perfect"
gekontert hatte.
Mit einer Liebeserklärung – in diesem Fall für Bayern
– erfreute Bürgermeisterin Ilse Oswald den Ministerpräsidenten.
"Tradition und Innovation sind zwei Dinge, die nirgends so gut zusammengebracht
werden wie in Bayern", begann der Landesvater seine 45-minütige
Rede, in der Söder nicht vom Thema abwich. Der ländliche Raum
biete viele Vorteile und Zukunftsperspektiven, sagte Söder. Er lobte
die hiesigen Unternehmen und Betriebe ("Sie wissen, wie man Geld
verdient"), wobei allerdings gerade Handwerker und Mittelständler
mit zu viel Bürokratie zu kämpfen hätten.
Was der Freistaat für den ländlichen Raum tun will
Der Ministerpräsident ließ keinen Zweifel daran, dass der Freistaat
dem ländlichen Raum noch mehr unter die Arme greifen werde. Konkret
nannte er die Digitalisierung (weitere zwei Milliarden Euro, damit jeder
Haushalt ans Netz angeschlossen werden kann), die Gesundheitsstruktur
(wohnortnahe Versorgung mit dem Erhalt kleinerer Krankenhäuser sowie
Anreize für junge Ärzte, die aufs Land gehen), 100 Millionen
Euro Förderung für den Tourismus ("nicht für Luxus-tempel,
sondern vor allem für den Erhalt von kleinen Dorfwirtschaften"),
Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), weitere
Behördenverlagerungen ("Modell läuft sehr gut, so dass
wir eine zweite Welle nachschieben"), das Programm "Invest daheim",
mit dem Unternehmen Angebote unterbreitet werden, von München in
den ländlichen Raum umzusiedeln. "Wenn alles gelingt, dann ist
die Zukunft des Bayerischen Waldes auf Dauer gesichert", zeigte sich
Söder überzeugt.
Eine klare Absage erteilte der Ministerpräsident einer gesetzlich
festgelegten Höchstgrenze zum Flächenverbrauch. Dass von Ministerialbeamten
in München entschieden werden soll, wie viel Quadratmeter im Landkreis
Regen versiegelt werden dürfen, wäre eine Bevormundung für
die Verantwortlichen in der Region. Breiten Raum widmete Dr. Söder
der Ertüchtigung des Nationalparks Bayerischer Wald. Mit einem 30
Millionen Euro umfassenden Konzept solle die Infrastruktur (Verkehr, Rad-
und Wanderwege, Barrierefreiheit, neue digitale Möglichkeiten) verbessert
werden.
"Modern sein und bayerisch bleiben" – diese Lebensphilosophie
müsse auch künftig im Freistaat gelten, bekräftigte Söder.
Seit seinem Amtsantritt habe er öfters zu hören bekommen, dass
er zu viel wolle und zu viel mache. "Das ist sicherlich ungewöhnlich
in der deutschen Politik", schmunzelte Söder, doch sein Motto
laute: Sagen, was man denkt und machen, was man sagt. Darauf könnten
sich die Bürger im Freistaat verlassen, schloss der Ministerpräsident
seine Ausführungen, für die es kurze stehende Ovationen gab.
Den Schlusspunkt setzte Staatsminister a.D. Helmut Brunner, dessen Einsatz
und Arbeit der Ministerpräsident in höchsten Tönen gelobt
hatte. Brunner revanchierte sich und sagte, das Markus Söder schon
als Finanz- und Heimatminister die Erwartungen übertroffen habe und
dass er als Ministerpräsident genau weiß, dass Bayerns Wirtschaftskraft
durch die Betriebe des ländlichen Raumes garantiert werde. "Wir
sind auf einem guten Weg, mit unseren Konzepten und Strategien kann Bayern
an der Spitze bleiben".
Als scheidender Landtagsabgeordneter äußerte Helmut Brunner
fünf Wünsche: Optimale Lösungen für den ÖPNV
mit einer baldigen Umstellung von Probe- auf Regelbetrieb auf der Bahnstrecke
Gotteszell-Viechtach ("Da musst du Wirtschaftsministerin Ilse Aigner
gut zureden"), die kontinuierliche Weiterentwicklung des
Helmut Brunner bringt fünf Wünsche vor
Wintersportzentrums Arber mit einer Öffnung für neue Trendsportarten,
für die Landwirtschaft im Bayerischen Wald die Festlegung von Kriterien
für eine neues Bezahlmodell für Ausgleichsflächen, die
Stärkung der Ämter für ländliche Entwicklung mit mehr
Geld und Personal, größere Unterstützung für den
Mittelstand, "denn die kleineren Betriebe bleiben, auch wenn es hart
und schwierig wird".
Für den prominenten Festgast gab es auch Geschenke: von Bürgermeisterin
Ilse Oswald einen drumherum-Schirm und ein Herzerl mit der Aufschrift
"Ich liebe Dich", mit der die Rathauschefin das Land Bayern
meinte, von Walter Fritz zwei von Manfred Homolka gestaltete Glaspräsente.
Zum Abschluss trug sich Dr. Markus Söder ins goldene Buch der Stadt
Regen und ins Gästebuch der Brauerei Falter ein, signierte eine Ehrenscheibe
der Regener Schützen, die heuer ihr 375-jähriges Bestehen feiern,
und erfüllte Foto- und Autogrammwünsche. Nach einer Stippvisite
in Bodenmais kehrte der Ministerpräsident etwas verspätet wieder
zurück nach Regen, marschierte beim Einzug mit und ließ sich
in der heißen Festhalle das herzhafte Pichelsteiner munden. |
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PNP
31.07.2018
3000 Pichelsteiner-Esser trotzen der Hitze
Auch der Ministerpräsident gönnt sich eine Portion – Die
17. Saison für Chefkoch Günther Prinz
Regen.
Wenn schon mal der Landesvater höchstselbst mitgeht im Zug, dann muss
sogar am wichtigsten Festtag der sechs Pichelsteinerfesttage die Tradition
mal ein Viertelstünderl warten. Der Ausmarsch vom Stadtplatz zum Festgelände
am Pichelsteinermontag hat eigentlich Punkt 12 Uhr zu erfolgen, schließlich
wartet in den beiden Festhallen und im Biergarten schon das kulinarische
Hochamt: Die Ausgabe des Eintopfes in rund 3000 Portionen.
Eine um 15 Minuten verlängerte Vorfreude auf das von Pichelsteiner-Koch
Günther Prinz und seinen Helfern zubereitete Gericht wäre keine
wirkliche Härte gewesen, allerdings fand sich die Festgesellschaft
am Stadtplatz der gnadenlosen Mittagshitze ausgesetzt. Und so war die Erleichterung
spürbar, als sich Ministerpräsident Markus Söder in den Zug
einreihte und zwischen Bürgermeisterin Ilse Oswald und Minister a.
D. Helmut Brunner losmarschierte. Woher die Verspätung rührte?
Söders Programm war etwas zu eng getaktet, er hatte nach der Wirtschafts-Kundgebung
noch einen Abstecher nach Bodenmais eingeschoben.
Ministerpräsident Markus Söder reihte sich in den Zug ein, der
sich am Montagmittag vom Stadtplatz zum Festplatz hinausbewegte.
Die Blaskapelle Rabenstein aus Möckenlohe im Altmühltal hatte
zuvor ihr Standkonzert vor dem Rathaus um einige Zugaben verlängert.
Und spielte dann an der Spitze des Zuges, der nach einer Runde auf dem Stadtplatz
die Pichelsteinerfesthalle ansteuerte. Der
wichtigste Mann des Tages bekam als einer der ganz wenigen Schatten spendiert:
Nein, nicht Ministerpräsident Söder, sondern der Pichelsteiner-Koch
Günther Prinz. Der hatte zusammen mit seiner Eintopf-Truppe den Tag
ab dem frühen Morgen in der Küche über der Brauerei-Schänke
verbracht, wo in stundenlanger Arbeit das Pichelsteiner zur Vollendung
gewürzt und gerührt wurde. Gleich nach dem Auszug stellte Prinz
seinen dekorierten Parade-Kochlöffel gleich wieder zur Seite, in
der Pichelsteinerfesthalle war jede Hand gefragt, damit die Tausenden
von Besucher schnell mit Mittagessen versorgt waren.
Auch der Ministerpräsident ließ sich Eintopf und Falter-Festbier
schmecken. Und hörte eine doppelte Begrüßung, erst durch
Pichelsteinerpräsident Walter Fritz, dann durch Bürgermeisterin
Ilse Oswald, die mit Enthusiasmus ans Werk ging: "Er hat das Herz
am richtigen Fleck, und dieses Herz schlägt für Bayern". |
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PNP
30.07.2018
Ein (Schützen-)königlicher Festzug
Die Pichelsteiner widmen den Festzug dem 375-jährigen Jubiläum
der Regener Schützen
Regen.
Der Abschluss des Pichelsteinerfestzugs war wirklich ein Kracher. Die Böllerschützen
der Seiboldsrieder Schützen hatten sich am Regenufer aufgestellt und
ließen ihre Böller krachen. Das war so laut wie der Pichelsteinerfestzug
2018 groß war. Rund eine Stunde lang zogen Fußgruppen, Motivwägen,
Schützen-Abordnungen und Musikkapellen an den vielen Tausend Zuschauern
vorüber. Die Zuschauer klatschten, die Zugteilnehmer schwitzten. Und
nicht jeder hatte es so gut wie Bürgermeisterin Ilse Oswald, die mit
den Regener Schützen mitmarschierte, dem Jubiläumsverein, dem
der Zug gewidmet war. Als die Bürgermeisterin in den Stadtplatz einbog,
stürmte ihr schon Jeff Oragaz entgegen und überreichte ihr galant
ein Falter-Budderl als Durstlöscher. Die gleiche Aufmerksamkeit erfuhr
auch MdL Helmut Brunner. Getränketechnisch hatte auch die Stadtratsgruppe
vorgesorgt. Thomas Kißlinger, dienstjüngster Stadtrat, musste
das Wagerl mit den Getränken ziehen. Drei Kästen standen drauf.
Alles für den Stadtrat? "Na, der Stadtrat verschenkt doch immer
alles", meinte Kißlinger auf die Frage.
Mit "Ahs" und "Ohs" wurden die Motivwägen quittiert,
gestaltet von Manfred Homolka, Erwin Ertl und Franziska Ulrich mit ihren
Helfern. Den letzten Schliff hatten die Wägen am Samstagvormittag bekommen,
da rückten die Helfer der Pichelsteiner an, um den Blumenschmuck zu
drapieren, vor allem eine Sache der weiblichen Pichelsteiner. |
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PNP
30.07.2018
Die Gondler feiern Bayern
Motto "100 Jahre Freistaat Bayern" – Viele Zuschauer –
Keine Probleme wegen des niedrigen Wasserstands
Regen.
Edwin Stoletzky, Chef und kreativer Kopf der Gondler beim Pichelsteinerfest,
ist nicht der Mann, der zu überschäumenden Reaktionen neigt. Und
so muss man das "hod scho passt", mit dem er über die Gondelfahrt
2018 urteilte, schon als einen Ausdruck überragender Zufriedenheit
sehen. "Ganz schön" und "wunderbar" und "so
romantisch" waren Urteile der vielen, vielen Zuschauer am Ufer über
die Gondelei, die sich des Freistaats-Jubiläums annahm. Und vielleicht
auch deshalb durfte ein Vertreter des Staats, MdL und Minister a.D. Helmut
Brunner mit Gattin Diana auf die Motto-Gondel. Erstmals sah Brunner die
Gondelfahrt vom Wasser aus, er war beeindruckt von der Kreativität
der Macher. Viele Kinder in Trachten auf den Gondeln, viele kostümierte
Mitfahrer machten das Zuschauen zum Erlebnis.
Die Bedenken wegen des niedrigen Wasserstands erwiesen sich als unbegründet.
"Unkompliziert wie schon seit Jahren nicht mehr", meinte einer
der Wasserwachts-Helfer, die in Taucheranzügen im Wasser standen, um
die Gondeln notfalls wieder frei zu schleppen, sollten sie auf Grund laufen.
Komitee-Mitglied Otto
Pfeffer schickte die Gondeln vom Kurpark auf die Reise, so pünktlich
und in so kurzem Abstand, dass es in diesem Jahr auch keine Pausen zwischen
den einzelnen Motiven gab. Zum Motto und zu den Gondeln, die jeweils einen
bayerischen Regierungsbezirk präsentierten, hatte Roland Pongratz
die passende Musik ausgewählt, Moderator Günther Arend wies
die Zuschauer auf Details der kunstvollen Aufbauten hin. Schade, dass
bei zweien die Elektrik kollabierte und sie deswegen im Dunkel über
den Regen trieben. |
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PNP
28.07.2018
Traumstart ins Fest der Feste
144 Jahre Pichelsteinerfest - Bürgermeisterin Ilse Oswald zapft mit
einem Schlag an
Regen.
"Und, sand alle da, kemma ofanga?", fragt Bürgermeisterin
Ilse Oswald in die Runde und wiegt den hölzernen Schlegel in der
Hand. Und als ihr mitgeteilt wird, dass jetzt auch die Regener Schützen
in der Pichelsteiner-Festhalle eingetroffen sind, da schlägt sie
zu, zögert ganz kurz, schaut zu Bräu Sepp Falter, der nickt
– und Ilse Oswald streckt triumphierend das Anzapf-Werkzeug nach
oben. Vorjahresleistung bestätigt, das erste Fass Festbier mit nur
einem Schlag angezapft, obwohl sie "heute gar nicht so gut drauf
ist", wie sie nachher sagt. Gab auch ein bisschen Ärger im Fest-Vorfeld
(siehe Moment mal).
Gut drauf sein konnte aber jeder, der den Ausmarsch verfolgte. Unter weiß-blauem
Himmel zog das Brauereigespann hinter der Neuen Stadtkapelle Regen seine
Runde um den Stadtplatz, Bedienungen und Pichelsteiner, Stadtrat und Vereine
folgten. Einer davon hat besonderen Grund zu feiern: Die Regener Schützen
sind 375 Jahre alt, ihnen ist morgen der Festzug gewidmet.  |
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PNP
27.07.2018
Serenade zum Pichelsteinerfest
Regen.
Wenn das Blasorchester der Stadt Regen die Serenade am Vorabend des ersten
Pichelsteinerfesttags spielt, dann war in den vergangenen Jahren oft das
Wetter ein Thema, besonders das schlechte Wetter. Denn wie Blasorchester-Vorsitzender
Florian Senninger in der Begrüßung meinte, hat das Blasorchester
einige Male vor den sechs wunderschönen Pichelsteinertagen den einzigen
Tag mit Regen abbekommen. Aber das war gestern kein Thema. Laue Luft, die
Sonnenstrahlen blitzten durch das Grün der Kurpark-Bäume, das
Klirren der Bierkrügerl war das angenehme Hintergrundgeräusch
– bis Dirigent Andreas Kroner mit seinen Musikern den Pavillon betrat
und sie ganz fein aufspielen ließ. Böhmische Märsche, Boarische,
Filmmusiken und Schlager ließ das Ensemble ertönen und brachte
die vielen Zuhörer in rechte Vor-Feststimmung.
Bürgermeisterin Ilse Oswald und Pichelsteinerpräsident Walter
Fritz brachten noch das Programm des größten Heimatfests im Bayerischen
Wald näher, auf das mit der Serenade perfekt eingestimmt wurde. |
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PNP
25.07.2018
Generalprobe geglückt: Die kleinen Köche sind bereit
Es
dauert ein wenig, bis in der Aula der Regener Grundschule aus 70 wuseligen
Dritt- und Viertklässlern eine schöne Formation aus Dreierreihen
wird. Unter der Regie von Christine Arend verwandeln sich die aufgeweckten
Mädchen und Buben in die kleinen Köche des Jahres 2018.
Am Mittwochnachmittag kamen die Kinder erstmals zusammen, um ihre "Dienstkleidung"
anzuprobieren, das Marschieren und ihren "Schlachtruf" zu üben.
Die Köche-Truppe besteht aus Kindern der drei dritten und drei vierten
Klassen der Grundschule Regen. Zum ersten Mal sind auch Mädchen und
Buben der Marcher Grundschule mit dabei. Und sogar einige kleine Syrer machen
mit. Nach Klassen sortiert liegt die Dienstkleidung ordentlich gefaltet
bereit. Begeistert schlüpfen die Buben in die weite, weiße Hose,
stülpen sich die Kochmütze auf und binden sich gegenseitig die
Schürze zu. Die Mädchen bewundern sich in ihren schneeweißen
Spitzenkleidern und den passenden Häubchen, die ein wenig an eine Krone
erinnern. Punkt zwei der Generalprobe: Das Marschieren. Das mühsamste
Stück Arbeit für die geduldige Regisseurin Christine Arend ist
es, einen "Sack Flöhe" in ordentlichen Dreierreihen aufzustellen.
Aber sie hat in ihrem Mann Günther einen wertvollen Helfer. Und so
dauert es nicht lange, bis der Köche-Zug steht. Perfekt ist er noch
nicht. Die Kinder stehen viel zu eng neben- und hintereinander. "Streckt
beide Arme aus – so weit muss euer Nachbar von euch weg stehen",
fordert Christine Arend die Kinder auf. Und schon zieht sich die Formation
deutlich in die Länge und in die Breite. Und dann geht es hinaus auf
den Pausenhof zum Feinschliff: Das Marschieren in der Kurve will geübt
werden. Trotz brütender Hitze sind die Kinder mit Eifer bei der Sache.
Noch zwei Mal schlafen: Dann wird es ernst. Dann werden die 70 kleinen Köche
wieder tausende Zuschauer begeistern – erstmals beim Ausmarsch zum
Feststart, dann beim Festzug am Sonntag, und auch Montag sind sie beim Ausmarsch
zum Pichelsteineressen traditionell der Hingucker. Einige Kinder haben sogar
noch einen vierten Auftritt: Bei der Gondelfahrt. |
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PNP
25.07.2018
Bisschen Oktoberfest bei der Gondelfahrt
Die Gondelfahrt auf dem Pichelsteinerfest widmet sich "100 Jahre Freistaat
Bayern"
Regen.
Ah, da hinten steht die Ruhmeshalle, die über die Münchner Theresienwiese
wacht, und davor reckt die Figur der Bavaria den Eichenkranz nach oben –
dieses Bild gehört zum Münchner Oktoberfest. Aber ein bisschen
gehört dieses Bild in diesem Jahr auch zum Regener Pichelsteinerfest,
das ab dem kommenden Freitag, 27. Juli, sechs Tage lang in Regen gefeiert
wird. Denn Bavaria und Ruhmeshalle werden bei der Gondelfahrt mit dabei
sein. "100 Jahre Freistaat Bayern" hat der Gondelausschuss des
Pichelsteinerkomitees als Motto für die Gondelfahrt 2018 ausgerufen
– und damit Edwin Stoletzky, dem Chefgestalter der Gondelfahrer nicht
gerade wenig Arbeit gemacht. "Vielleicht brauch’ma no a Nachtschicht",
meinte er gut eine Woche vor dem Gondelfahrt-Termin. Acht komplett neue
Gondeln waren zu bauen und zu gestalten, denn jedem der sieben bayerischen
Regierungsbezirke ist eine gewidmet, dazu kommt noch die Gondel, mit der
das Motto präsentiert wird, die Gondel mit der Bavaria auf Deck und
der Ruhmeshalle: filigran gearbeitete Säulen, die Treppen exakt gestaltet
– hier hat Stoletzky wieder ein Modellbau-Meisterstück abgearbeitet,
dessen Details bei der nächtlichen Gondelfahrt den meisten Zuschauern
wohl verborgen bleiben.
Jetzt zieht Stoletzky gerade mit einem dicken Stift die Konturen der Veste
Coburg nach. Arbeitserleichterung bei den vielen Zeichenarbeiten für
die Gondelfahrt bietet ein Beamer. Der wirft ein Bild der Veste auf die
weiße Platte. Stoletzky kann die Konturen zügig nachzeichnen.
Jeder Regierungsbezirk wird mit prägnanten Bauwerken präsentiert.
Auf der Niederbayern-Gondel werden Bilder der Landshuter St.-Martins-Kirche
zu sehen sein, von der Burg Trausnitz, von der Befreiungshalle in Kelheim.
Edwin Stoletzkys Hilfsmannschaft
mit Franz Freudenstein, Gerd Oehler, Elisabeth Ertl, Alex Sommer und Jana
Pauli war vor diesem Pichelsteinerfest besonders gefordert, weil Renate
Hanke, die "Textil-Gestalterin" der Gondler, krankheitsbedingt
ausgefallen ist. "Das merken wir schon sehr, dass die Renate fehlt",
sagt Stoletzky, bei dem der eine oder andere Abend vor dem Fest etwas
länger geworden ist. Nachtschichten wurden eingeschoben in der Halle
in Oleumhütte, wo die Gondeln vorbereitet werden. Nach Pfingsten
hatten sie sich zum ersten Mal getroffen, mit den Arbeiten an den Gondeln
begonnen.
Eingefleischte Niederbayern sind die Gondel-Bauer der Pichelsteiner, weswegen
das Gruppenbild auch auf der Niederbayern-Gondel gemacht wird. Mit dabei
sind (von links): Gerd Oehler, Edwin Stoletzky, Franz Freudenstein, Jana
Pauli, Alex Sommer, Elisabeth Ertl und als Maskottchen der Hund Fraya.
Was die Zuschauer bei der Gondelfahrt nicht sehen werden, das ist eine
große Neuerung. Das Boot mit Festkoch Günther Prinz, dem Kessel
mit dem Pichelsteinereintopf und mit den kleinen Köchen hat einen
neuen Unterbau. Nachdem nicht klar ist, wie lange die Pichelsteiner die
großen Boote der Bundeswehr noch nutzen können, suchen sie
nach Ersatz. Wie Pichelsteinerpräsident Walter Fritz erläutert,
sind sie bei einem Spezialunternehmen fündig geworden, das Pontons
für Hausboote oder Anlegestege herstellt. "Die Maße und
die verschiedenen Schwimmkörper sind ganz variabel zusammenzustellen",
sagt Fritz. Ganz billig ist das System freilich nicht. Zwischen 3000 und
4000 Euro werden für einen Gondel-Unterbau fällig. Die ersten
Testfahrten mit dem Teil haben aber überzeugt. "Leichter zu
steuern und leichter zu fahren als die großen Schlauchboote",
sagten die Test-Paddler. Bei der Gondelfahrt wiegt das neue Boot mit den
Aufbauten und der Besatzung rund 1,2 Tonnen, und die wollen bewegt werden.
Stoletzky hat inzwischen die Veste Coburg vollendet, jetzt wird er sich
an die bildhauerische Arbeit machen. Denn die Bavaria für die Motto-Gondel
ist bisher nur vor seinem geistigen Auge entstanden. Jetzt muss er sie
noch aus einem Block Styropor entstehen lassen. Am Samstag wird sie zu
bewundern sein. |
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PNP
18.07.2018
Der Festzug wird ein Volltreffer
Thema: Regener Schützen-Jubiläum
RRegen.
Ein bisschen Magie scheint im Spiel zu sein, wenn Manfred Homolka mit einer
Platte Styropor an den dünnen, heißen Draht geht. Der schmilzt
sich durch den Kunststoff, Homolka dreht und wendet die Platte – und
in weniger als einer Minute hält Homolka die Silhouette eines Pferds
in der Hand; oder ein kunstvolles Wappen; oder eine Blume. "Styropor
ist immer noch das beste Material für die Gestaltung", sagt Homolka,
der seit 44 Jahren dafür verantwortlich ist, wie Pichelsteinerfestzug
aussieht. Das "beste Material" hat freilich auch einen Nachteil.
Es bricht und bröselt leicht. "Einen Blumenkasten runtergehoben,
leicht an einem Styropor-Stück angekommen – und zack –
wieder ist ein Eck weg", sagt Erwin Ertl, "und dann kannst du
wieder ausbessern und nachstreichen." Wenn Manfred Homolka so etwas
wie der künstlerische Vater des Festzugs ist, dann ist Erwin Ertl der
Mann, der für die Konstruktion und die Stabilität der Aufbauten
zuständig ist.
Ausgebessert und runderneuert haben die Festzuggestalter vor dem Festzug
2018 zum Beispiel den Wagen der Freundesstädte. In diesem Festjahr
hatten sie dazu Kapazitäten, weil sich die Festzugmacher bei den neuen
Wagen ein wenig gebremst haben, was mit dem Thema des Zugs zusammenhängt.
Die Regener Schützen feiern 375-jähriges Bestehen. Da haben sie
mal bei den Pichelsteinern nachgefragt, ob man wieder, wie beim 350-Jährigen,
einen Pichelsteinerfestzug als Schützenzug gestalten könnte. Die
Tür, die sie damit bei den Pichelsteinern eingerannt haben, war groß,
die Entscheidung war schnell gefallen, wie Präsident Walter Fritz berichtet.
Kurz nach Pfingsten hat Manfred Homolka sein Helfer zum ersten Mal in der
Halle in der Oleumhütte versammelt, in der die Pichelsteiner die Festwagen
lagern und die neuen Motive gestalten. Sechs Wagen haben sie für die
Schützen gemacht. Themen sind unter anderem die Pichelsteiner-Schützenscheiben,
bei denen sich Manfred Homolka beim Zeichnen wieder in besonderer Detailtreue
üben durfte. Dabei auf einem Wagen ist auch der Heilige Hubertus, und
als besonders treffsicherer Schütze, nicht mit dem Gewehr, sondern
mit der Armbrust, wird der Eidgenosse Wilhelm Tell beim Festzug durch die
Stadt rollen. "Da
Erwin, da Max, da Luis und die Franziska, des sand 100-Prozentige",
lobt Homolka seine langjährigen Mitarbeiter, für die die Halle
in Oleumhütte zwischen Pfingsten und Pichelsteinerfest so etwas wie
die zweite Heimat wird. Und während die vier Männer nach getaner
Arbeit bei den Gondelfahrt-Gestaltern in der anderen Halle noch beisammensitzen,
hört man in der Festzughalle noch das "Tack-Tack-Tack"
des Heftapparats, mit dem Franziska Ulrich Stoffbahn um Stoffbahn an den
Aufbauten befestigt.
Einen kleinen Schreck versetzt Pichelsteinerpräsident Walter Fritz
dem Verantwortlichen für die Rösser des Festzugs, Max Pletl.
Ob der schon wisse, dass die Böllerschützen nach dem Festzug
vom Pichelsteinersteg aus ein paar Salven abfeuern werden, fragt Fritz,
und ob das vielleicht ein Problem für die Kutschpferde sein könnte.
"Ja, ganz schlecht, wenn die Rösser no in der Deggendorfer Strass
stengan, geht des ned", brummt Pletl. Und wer die Autorität
des Rosserers Pletl kennt, der weiß, dass die Böllerschützen
werden warten müssen, bis die Pferde in Sicherheit sind vor dem Knall. |
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PNP
17.07.2018
Schweres Metall für Farbenpracht
Die Elemente schwimmen im Fluss – Jetzt geht es an die Feinabstimmung
Regen.
Immer wenn der Parkplatz vor der Tierzuchthalle in Regen dominiert wird
von den THW-blauen Fahrzeugen, wenn dort dann noch ein Schwerlastkran steht,
wissen die Kenner Bescheid: Die Wasserspiele des Pichelsteinerfests rücken
an, und das ist eine Sache für die Männer,die richtig zupacken
können, für die Männer des THW Ortsverbands Regen. Rund sechs
Tonnen schwer sind die Einbauten für die Wasserspiele. Mit Hilfe eines
Autokrans der Regener Zimmerei Brunner wurden die Wasserspiele in den Fluss
gehoben, anschließend an den richtigen Platz gezogen und verankert.
Probleme machten zum einen der niedrige Wasserstand, zum anderen die Wasserpflanzen,
die zunehmend dichter werden, wie Uwe Resch berichtet. Neben Resch gehören
Markus Bartl, Matthias Geiger, Josef Muhr, Armin Pfeffer und Helmuth Pfeffer
zu den Pichelsteinerkomitee-Mitgliedern, die sich um die Wasserspiele kümmern.
Nachdem alles am richtigen Ort im Fluss ist, beginnt die Installation. Druckluft-
und Stromkabel, Leitungen für die Steuerung müssen von den Wasserspielen
in Richtung Sparkassen-Insel gezogen und angeschlossen werden. Etliche der
rund 300 Strahler, die die Fontänen bunt leuchten lassen, müssen
ausgewechselt werden. "Bei jedem Transport gehen ein paar kaputt",
sagt Helmuth Pfeffer.
In dem Häuschen auf der Insel versteckt sich die Steuerungstechnik.
Und weil die Wasserspieler das Motto haben, die Wasserspiele jedes Jahr
ein wenig besser zu machen, gibt es auf der Insel eine Neuerung. Statt eines
Kabelgrabens, der in jedem Jahr aufgemacht und wieder verschlossen werden
muss, haben sie jetzt ein 30-Zentimeter-Rohr verlegt, durch das die Leitungen
in Richtung Steuerungs-Häuschen gezogen werden können. |
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PNP
14.07.2018
Später Pichelsteiner-Ruhestand
Ein Dankeschön der Pichelsteiner für Kurt Fiederling
Regen.
Er war von 1992 bis 2008 stellvertretender Pichelsteiner-Präsident,
er hat den Tag der Land- und Forstwirtschaft beim Pichelsteinerfest von
1968 bis 1992 organisiert, und von 1992 bis 2017 war Kurt Fiederling im
Komitee für die Seniorenbewirtung zuständig. Diese Arbeit, die
er in den vergangenen Jahren mit Helmuth Pfeffer erledigt hat, werden künftig
die Komitee-Mitglieder Helmuth Pfeffer und Willy Schicker erledigen.
Pichelsteiner-Komiteemitglied ist Fiederling erst 1973 geworden, da hat
er schon fünf Jahre intensiv bei der Organisation mitgearbeitet. "Damals
war man noch streng, da hat es vor einer Aufnahme ins Komitee noch lange
Probezeiten gegeben", sagte Pichelsteiner-Präsident Walter Fritz.
Bei der Bierprobe für das Pichelsteinerfest 2018 hat er Kurt Fiederling
für seine vielen Jahrzehnte Mitarbeit im Komitee gedankt und ihm eine
kleine flüssige Brotzeit als Dankeschön überreicht. . |
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PNP
30.06.2018
Pichelsteiner eifrig am Planen und Arbeiten
Festzugsmotto als Hommage an die Schützen
Regen.
In den letzten Komiteesitzungen sowie Ausschusssitzungen für Festzug
und Gondelfahrt befassten sich die Pichelsteiner mit den ersten Vorbereitungen
für das Fest 2018. Zunächst ging es darum, das Motto für
den Festzug festzulegen. Nachdem die Regener Schützen heuer ihr 375-jähriges
Jubiläum feiern, lag es nahe, deren Wunsch zu entsprechen und den Festzug
unter dieses Motto zu stellen. Das fand auch einhellige Zustimmung.
Für die Gondelfahrt entschied man sich nach eingehender Beratung für
das Motto "100 Jahre Freistaat Bayern". Hier wird der Blick auf
alle sieben Regierungsbezirke mit ihren Besonderheiten gerichtet. Die künstlerischen
Gestalter Manfred Homolka und Edwin Stoletzky sehen mit ihren Arbeitsgruppen
bei diesen Mottovorschlägen gute Möglichkeiten der kreativen Umsetzung
im Festzug sowie der Gondelfahrt. Ministerpräsident
spricht am Tag der Wirtschaft
Seit Mai sind die kreativen Helfer dabei, die Wägen und Gondeln für
die wichtigen Auftritte zu gestalten. Nähere Einzelheiten werden
in den kommenden Sitzungen noch beraten und festgelegt. Die Verträge
für die beiden Festplätze sind unter Dach und Fach. Platzmeister
Alois Kreuzer konnte wieder einen attraktiven Mix an Fahrgeschäften,
Essständen und weiteren Fieranten zusammenstellen. Eine große
Besonderheit beim Tag der Wirtschaft wird heuer der Besuch und die Festrede
des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder sein. Dieser
Besuch ist durch Vermittlung von Staatsminister a.D. Helmut Brunner entstanden.
Der Tag der Land- und Forstwirtschaft befasst sich in diesem Jahr mit
den Entwicklungschancen der bäuerlichen Betriebe in Bezug auf Technisierung.
Auch für den Senioren- und Kindertag laufen die Vorbereitungen. Die
Arbeitsgruppen der Wasserspieler unter Helmuth Pfeffer und Illumination
mit Hermann Keilhofer treffen ebenfalls ihre Vorbereitungen. Anfang Juli
werden die Wasserspiele im Regenfluss installiert. Seit Pfingsten werden
auch die kleinen Köchekinder unter Leitung von Christine Arend für
ihre großen Auftritte vorbereitet. "Das Komitee wird sich nach
Kräften bemühen, ein qualitativ hochwertiges und ansprechendes
Fest zu organisieren. Man will ja schließlich an die bisherigen
Erfolge anknüpfen" so Präsident Walter Fritz.
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