Gondelfahrt

Die Gondelfahrt am Pichelsteinersamstag ist ein einzigartiges Schauspiel im Bayerischen Wald. Mit der abendlichen Bootfahrt auf dem Regenfluss wurde schon 1930 begonnen. Während des zweiten Weltkrieges wurde diese aber mit dem Pichelsteinerfest eingestellt. Einige wenige Male wurde sogar der Festzug auf dem Regenfluss abgehalten. Die Gondelfahrt, die mit Einbruch der Dunkelheit beginnt, ist wegen ihres zauberhaften Lichterspiels durch nichts zu ersetzen oder nachzuahmen. Die illuminierte Stadt, die Wasserspiele und eine einmalige Zuschauerkulisse machen die Gondelfahrt zu einem besonderen Erlebnis.

Wurde mit wenigen Booten begonnen, hat sich die Gondelfahrt zu einem zweiten Festzug entwickelt. Der kleine Abschnitt zwischen Sparkassen-Insel und Pichelsteiner-Brücke wird fast schon zu klein für die Vielzahl der Boote. Zwischenzeitlich geben sich auch die Gondler in jedem Jahr ein Motto, nach dem sie die Boote gestalten. Die Boote werden mit Lichterketten und bunten Strahlern angeleuchtet. Bis zu 20 Kanus, Ruderboote und Pontonboote befahren wie Perlen einer Kette aufgereiht im strahlenden Glanz ihrer künstlerisch gestalteten Aufbauten und mit musikalischer Untermalung den Regenfluss. Schlussboot und zugleich Höhepunkt der Gondelfahrt stellt der feuerspeiende Drache dar, der seit Mitte der achtziger Jahre das Finale der Gondelfahrt ankündigt. In den fünfziger Jahren waren es durchschnittlich zehn Boote, in den sechziger Jahren erhöhte sich die Zahl auf 12 bis 14 Motivboote, die bis zum Jahr 2020 auf Schlauchbooten der Bundeswehr aufgebaut wurden. Seit 2021 verfügen die Pichelsteiner über 13 eigene Pontonboote, die durch jeweils vier Paddlern über den Regenfluss gefahren werden. Eine entsprechende Zahl an Helfern ist notwendig.

Gondeladmiral der früheren Jahre war Wilhelm Schicker, tatkräftig vom Kanuclub unterstützt. Von 1969 bis 1974 hat sich Josef Stoiber als langjähriger Chef der Gondler verdient gemacht. 1974 übernahm Franz Eberl die Arbeit. Ab 1987 führte Heinz Schafhauser die Gondler. Übergangsweise übernahm Eberhard Stoiber 2004 diese Aufgabe für ein Jahr. Von 2005 bis 2020 war Edwin Stoletzky der künstlerische Gestalter und Organisator für die Gondelfahrt. Seit 2022 stellt sich Alexander Sommer diese herausragenden Aufgabe.

Die Attraktion ist so groß, dass in den vergangenen Jahren stets mehr als 10 000 Besucher die Ufer säumten. Eine Stunde vor Beginn suchen sich viele einen guten Platz. Der Ausbau der Uferpromenade mit den Lokalitäten erhöht die Anziehungskraft. 

Die unscheinbaren Vorbereitungen zur Gondelfahrt

Die Arbeitsgruppe der Gondler bereitet die Gondeln in mühevoller Arbeit bereits ab Ende April für den Pichelsteinersamstag vor. Alle Kunstwerke werden in unzähligen Arbeitsstunden jedes Jahr neu erschaffen. Die Aufbauten und Skulpturen werden hauptsächlich aus Holz und Styropor erstellt, damit Gewicht eingespart werden kann. Im Anschluss werden die Skulpturen bemalt und auf den Booten montiert.
Am Pichelsteinersamstag werden alle Boote von der Arbeitshalle zum Regener Kurpark gebracht und dort auf die extra für die Gondelfahrt angeschafften Pontons gehoben. Notstromaggregate liefern den nötigen Strom, damit die Boote bei der Gondelfahrt in das richtige Licht gerückt werden. Zusammen mit den Wasserspielen ergibt sich eine romantische und zugleich atemberaubende Abendstimmung auf dem Regenfluss.
Hast auch Du Lust ein Teil der Pichelsteiner zu werden?
Die Pichelsteiner sind immer auf der Suche nach helfenden Händen, die bei den Vorbereitungen des Pichelsteinerfests helfen wollen. Meldet Euch bei uns!

von links: Franz Freudenstein, Alex Sommer, Edwin Stoletzky, Gerd Oehler